China Reiseführer - Peking

Peking

Peking liegt inmitten der Provinz Hebei, ist aber eine eigenständige Verwaltungseinheit. Die Stadt befindet sich am nordöstlichen Rand der nordchinesischen Tiefebene.

Die Hauptstadt der Volksrepublik China hat eine über dreitausendjährige Geschichte. „Peking" kann mit „nördlicher Hauptstadt" übersetzt werden, und ist eine regierungsunmittelbare Stadt, das heißt, sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt und damit einer Provinz gleichgestellt.
Peking war seit dem 15. Jahrhundert Hauptstadt Chinas. Bis 1928 blieb es das politische Zentrum, dann richtete Chiang Kai-shek die Hauptstadt in Nanjing ein (1911 bis 1949 war China offiziell eine Republik und mehr oder weniger durch bürgerkriegsähnliche Zustände gekennzeichnet). 1949 nahmen die Kommunisten Peking ein und machten es bei ihrer Machtübernahme wieder zur Hauptstadt.
1989 gelangte der Platz des Himmlischen Friedens in Pekings Zentrum zu trauriger Berühmtheit, als dort die friedlichen Proteste der Demokratie-Bewegung blutig niedergeschlagen wurden.
Peking war 2008 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele und hat seitdem noch ein paar spektakuläre Bauwerke mehr zu bestaunen, wie etwa das Olympiastadion. Peking stellt nicht nur das politische Zentrum der VR China dar, sondern hat ferner ein imposantes Kulturerbe zu bieten.

Sehenswürdigkeiten

Platz des himmlischen Friedens / Tiananmen-Platz
Eigentlich ist der in Europa übliche Name falsch: Das „Tiananmen" ist das „Tor des himmlischen Friedens". Es befindet sich am Nordrand des Platzes und ist Eingang zur verbotenen Stadt. Tiananmen-Platz bedeutet also eigentlich: Tor-des-himmlischen-Friedens-Platz. Er stellt das Zentrum der Stadt dar und befindet sich südlich der Verbotenen Stadt. Er ist 40 Hektar (=400.000 m²) groß und es können sich auf ihm bis zu einer Million Menschen versammeln. Der Tiananmen-Platz gilt als größter innerstädtischer Platz der Welt. Jedes Jahr finden hier große Feierlichkeiten und Kundgebungen statt.
Vom Tor des himmlischen Friedens aus verkündete Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Gründung der Volksrepublik China.

Verbotene Stadt / Kaiserpalast
Hier lebten bis zur Revolution von 1911, bei der China zur Republik wurde, die Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Die einfache Bevölkerung durfte diese Anlagen nicht betreten, was auch den Namen „Verbotene Stadt" erklärt.

Die Verbotene Stadt liegt direkt nördlich des Tiananmen-Platzes. Sie gilt als ein Meisterwerk der chinesischen Baukunst und sollte daher unbedingt besucht werden. Die Dächer sind in gelb gehalten, der Farbe des Kaisers, und zum Teil vergoldet.
Der Kaiserpalast wurde von 1406 bis 1420 von teilweise mehr als einer Million Menschen (teilweise Zwangsarbeitern) erbaut. Die Gesamtfläche beträgt 720.000 m². Auf dem Gelände befinden sich 890 Gebäude. Zudem befinden sich in der Verbotenen Stadt unzählige Pavillons. Insgesamt gibt es angeblich genau 9.999 ½ Räume, wobei der halbe Raum nur symbolischen Charakter hat. Nach der Legende durfte nämlich nur der Himmel 10.000 Räume besitzen, somit mussten sich die Söhne des Himmels mit einem Raum weniger zufrieden geben.

Die Verbotene Stadt ist mit einem Graben und einer zehn Meter hohen Mauer umgeben. In jeder Himmelsrichtung befindet sich jeweils ein großes Tor. Viele der Palasttore werden von zwei Steinlöwen bewacht, die für die Stärke des Kaisers stehen. Diese Wächter- oder eben auch Steinlöwen sind Begriffe aus der chinesischen Kunst. Nicht nur vor Palasttoren, auch vor Hauseingängen oder vielen Restaurants sind diese Löwen zu finden. Zur Symbolik:
Der rechte Löwe ist männlich und hält unter seiner rechten Pranke einen Ball, ursprünglich eine Perle. Löwen symbolisieren Kraft und Macht. Mit dem Ball wird die Kraft des Reiches dargestellt. Der Junge unter dem weiblichen Tier auf der anderen Seite soll für Nachkommen stehen, um Wachstum und Gesundheit zu garantieren. Schlechte Einflüsse sollen durch die Löwen ferngehalten werden.
Für die Olympischen Spiele 2008 wurde die Verbotene Stadt umfassend restauriert.

Sommerpalast
Der Sommerpalast Yiheyuan, genau genommen der „Neue Sommerpalast", sollte in jedem Falle auf der Liste der zu besuchenden Orte stehen! Er liegt im Nordwesten der Stadt, gleich in der Nähe des Alten Sommerpalastes, von dem es nur noch Ruinen gibt. Der Sommerpalast kann als einer der Höhepunkte der chinesischen Gartenbaukunst betrachtet werden.
Er wurde zwischen 1751-1764 im Auftrag von Kaiser Qianlong errichtet. Die Anlage umfasst 260 ha, und war ein beliebter Aufenthaltsort des Kaiserhofes in den Sommermonaten. Die Gärten wie auch die Gebäude sind wahre Meisterwerke der Architektur. Leider wurde der Palast zweimal zerstört (1860 von Engländern und Franzosen; im Zuge des Boxeraufstandes wurde er dann durch die Engländer ein zweites Mal zerstört), beide Male aber wieder aufgebaut.

Jingshan-Park / Kohlehügel
Der Jingshan Park, in Deutschland eher als „Kohlehügel" bekannt, befindet sich direkt nördlich der Verbotenen Stadt und ermöglicht einen einmaligen Blick über Peking und die Dächer des Kaiserpalastes. Er ist beliebter Treffpunkt der Bevölkerung für sportliche Aktivitäten und geselliges Beisammensein.

Einkaufen / Shoppen:
Beijing bietet für Shopping-Begeisterte mehr als ausreichend Platz, um sich auszutoben.
Die Shopping-Meile Wangfujing ist eine Fußgängerzone mit unzähligen Geschäften, Kaufhäusern und Restaurants. Die exklusive Oriental-Shopping-Mall beginnt ebenfalls am Südende der Wangfujing. Für Kleinigkeiten, Accessoires und günstige Kleidung bieten sich die Geschäfte an der Kreuzung Xidan/Chang'an an. Zudem hat Beijing eine Vielzahl an Antiquitätenläden, Seidengeschäften oder z.B. das Künstlerviertel Liulichang zu bieten.

Himmelstempel
Der Himmelstempel gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die Gebetshalle für gute Ernten ist Zentrum der Anlage und gilt in China als „perfektes" Bauwerk. Hier wird auch die Funktion der Anlage deutlich, in der Kaiser jährlich um gute Ernten für das Volk beten sollten. Die Tempelgebäude sind umgeben von einem großzügigen Park mit zahlreichen Wandelgängen.

Lama-Tempel
Einer der größten lamaistischen Tempel außerhalb Tibets befindet sich in der Hauptstadt Peking. Der Lama-Tempel „Yonghegong" war ursprünglich eine Residenz und wurde 1744 zu einem lamaistischen Tempel umgebaut. Als Höhepunkt im Tempel gilt die „Halle des unendlichen Glücks", in der eine 18 Meter hohe, aus einem Sandelholzbaum geschnitzte Statue des Buddha Maitreya steht.

Konfuziustempel
Der Konfuziustempel, Kong Miao, wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet und ist der zweitgrößte Tempel im Reich der Mitte zur Verehrung von Konfuzius, einem der großen chinesischen Philosophen. Er befindet sich im Nordosten der Altstadt, ganz in der Nähe des Lama-Tempels.

Große Mauer
Die große Mauer, chinesisch „Wanli Changcheng" – Zehntausend-Li-lange-Mauer, ist sicherlich eines DER Bauwerke, die es unbedingt zu besuchen gilt.
Sie ist, mit zahlreichen Abzweigungen oder parallel verlaufenden Abschnitten, weit über 6.000 km lang und wurde als Grenzbefestigung vor Nomadenvölkern aus dem Norden errichtet. Ihre Maße sind teilweise sehr unterschiedlich, ihre Breite liegt meist zwischen 4 und 10 Metern, ihre Höhe bis zu 10 Meter. Im Abstand von wenigen hundert Metern wurden Türme errichtet, die als Waffenlager und Signalposten dienten.
Einige Abschnitte befinden sich in der Nähe von Peking, so dass es sich lohnt, bei einem Besuch in Peking einen Ausflug zur Mauer zu unternehmen. Badaling ist der wohl bekannteste und meiste besuchte Abschnitt. Er ist gut restauriert und liegt in schöner Landschaft. Etwas „naturbelassener" und wohl etwas spektakulärer sind die Abschnitte Jinshanling, Simatai oder Mutianyu. Allen drei gemein ist die größere Entfernung von Peking als bei Badaling.

Hutong
Hutongs sind enge, teilweise verschlungene Gassen-Viertel, die bis in die 1990er Jahre eine der vorherrschenden traditionellen Wohnbebauungen Pekings waren. Die Häuser sind für europäische Verhältnisse teilweise sehr klein. Fast immer haben sie nach innen gerichtete Wohnhöfe. Noch gibt es etwa 3000 Hutongs, in denen fast 50 % der Einwohner Pekings leben. Leider werden die Hutongs immer weniger, da die meist einstöckigen Häuser oftmals Hochhäusern weichen müssen. Es ist gut möglich, dass es in wenigen Jahren nur noch wenige, für Touristen oder wohlbetuchte Chinesen restaurierte Hutongs geben wird. Wir empfehlen Ihnen, bei einem Peking-Besuch unbedingt einmal durch ein paar Hutongs zu schlendern und das besondere Flair mit den kleinen Restaurants und Krämerläden auf sich wirken zu lassen.

Ming-Gräber
Die Shisanling „Dreizehn Gräber" sind Kaisergräber aus der Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644). Sie befinden sich etwa 50km außerhalb der Stadt und werden oftmals in Verbindung mit der Großen Mauer bei Badaling besucht. Die eigentlichen Grabkammern sind heute größtenteils leer bzw. nur mit Kopien der Original-Sarkophage ausgestattet. Wegen der historischen Bedeutung der Anlagen und auch wegen des „Seelenweges", der von Dutzenden steinernen Tierskulpturen flankiert wird, sind die Ming-Gräber aber auch heute noch durchaus einen Besuch wert.

Olympic Green / Olympisches Dorf
Für die Olympischen Sommerspiele 2008 wurde im Norden der Stadt das Olympische Dorf mit Stadien errichtet. Spektakulärster Bau ist sicherlich das „Vogelnest", ein 69 m hohes und 91.000 Zuschauer fassendes Stadion. Daneben liegen das Nationale Hallenstadion und das Nationale Schwimmzentrum.
Für die Olympischen Spiele wurden keinerlei Kosten gescheut: so wurde auch die Infrastruktur ausgebaut und die Zahl der U-Bahnlinien von vier auf acht verdoppelt.

Kulinarisches:

Peking hat in punkto Essen so einiges zu bieten: nicht nur die inzwischen weltbekannte „Peking-Ente" ist hier zu Hause und wird in unzähligen Variationen gereicht, der Feuertopf Huoguo gilt auch als Spezialität.
Es kann sich durchaus lohnen, auch einmal nicht in den touristischen Zentren zu essen, sondern sich auf „kulinarische Entdeckungsreise" beispielsweise in einem Hutong zu begeben und die örtliche, typische Küche zu kosten.

Tipp für eine Peking Reise

Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Peking sollten Sie mindestens 2-3 Tage bleiben. Falls Sie etwas mehr Zeit haben, so kann man dort auch gut eine Woche oder länger verbringen. Empfehlenswert sind neben oben genannten Sehenswürdigkeiten noch:
Das Kunstviertel 798, das Bergdorf Chuandixia, das Dorf Linshui Cun und beispielsweise noch die Silberberg-Pagode. Sie können von Peking aus gut nach Chengde reisen und dort 2-3 Tage verweilen.